Impulse und neue Gedanken sind essentiell für Menschen, die sich weiterentwickeln möchten.
Deshalb waren wir zu Gast beim „8. Kölner Wissensforum“ (organisiert durch die Referentenagentur „Speakers Excellence“) und durften die Fähigkeiten einiger Top-Speaker Deutschlands live erleben.
Nach einer sympathischen Begrüßung durch den Moderator Roger Zimmerman ging es auch schon los.
Zuerst stieg einer unserer Gastautoren auf die Bühne: der Verhandlungsexperte Frieder Gamm. Er eröffnete den Tag mit einer motivierenden Geschichte über „Schlagfertig verhandeln mit Boxstrategien“.
Darin erklärte er, wie raffiniert sich Boxlegende Muhammad Ali auf seinen überlegenen Gegner George Foreman vorbereitete und wie auch Unternehmer diese Strategien nutzen können.
Weiter ging es mit interessanten Impulsen von:
- Axel Liebetrau über die neuen Spielregeln im Business.
- Gerriet Danz über Methoden von Innovationsführern.
- Dr. Jens Wegmann mit einer lustigen Präsentation über gute Präsentationen.
- Martin Limbeck über die Denkweise von Top-Verkäufern.
- Anita Eggler darüber, wie digitale Medien uns krank machen.
- Prof. Dr. Lothar Seiwert über den effektiven Umgang mit Zeit.
- Und zuletzt einem eindrucksvollen Finale von Thorsten Havener über die Kunst, Körpersprache zu lesen.
Jeder Vortrag dauerte ca. 45 Minuten und nach je zwei Vorträgen gab es eine kurze Pause.
3 Dinge, die wir über gute Präsentationen gelernt haben
1. Konzentriere Dich auf ein Thema und eine Aussage
45 Minuten scheinen sehr lang, doch in Wirklichkeit vergeht die Zeit sehr schnell und bei einem Tag voller Vorträge bleiben nur die besten Ideen im Kopf zurück.
Um einen Vortrag wirklich gut zu machen, solltest Du Dich auf ein Thema konzentrieren und es in der Tiefe besprechen. Gehe in die Details und beleuchte Deine Aussagen von verschiedenen Blickwinkeln.
Stelle Dir bei Deiner nächsten Rede folgende Fragen: Welche eine Botschaft will ich meinen Zuhörern mitgeben? Was sollen Zuhörer über mich sagen, nachdem Sie meine Rede bzw. meinen Vortrag gehört haben?
2. Erzähle eine Geschichte
Für uns war der Vortrag von Frieder Gamm der spannendste Vortrag des Tages. Warum? Er hat eine emotionale Geschichte erzählt. Gänsehaut inklusive.
Bei einer Rede ist die Story extrem wichtig, wenn man im Kopf bleiben will. Denn nur mit Geschichten kannst Du Gefühle in Deinen Zuhörern wecken. Im Idealfall verbindest Du die Geschichte noch mit Praxistipps.
3. Sei leidenschaftlich
Deine Zuschauer wollen begeistert werden und das schaffst Du am besten, wenn Du Dich emotional auf Deine Rede einlässt. Die Begeisterung verbreitet sich im Raum und ist einfach ansteckend. Also keine falsche Bescheidenheit. Lass alles raus und zeige, dass Du für Dein Thema brennst.
Was uns sonst noch gut gefallen hat
Zu einem guten Event gehört mehr als gute Vorträge. Auch das Drumherum ist wichtig. Einige Dinge haben uns hier besonders gefallen.
1. Reihenfolge der Speaker
Die Speaker auf dem Kölner Wissensforum waren sehr unterschiedlich. Sie sprechen verschiedene Arten von Menschen und Bedürfnisse an. Es ist eine Kunst, diese Redner in eine sinnvolle Reihenfolge zu bringen, damit die Zuhörer aufmerksam bleiben.
Deshalb wurden Storyteller und Impulsgeber abwechslungsreich gemischt und die Mitte der Veranstaltung mit einem lustigen Vortrag aufgelockert.
2. Vielfalt der Speaker
Jeder Speaker hat eine individuelle Perspektive, aber auch seine eigenen Stärken und Schwächen. Manche sind impulsiv, manche direkt, manche komplex und andere humorvoll.
Bei einer ganztägigen Veranstaltung sollte man dies berücksichtigen und die Redner so auswählen, dass für jeden etwas dabei ist. Auch dies wurde von den Veranstaltern „Speakers Excellence“ gut gelöst.
Wo es noch Verbesserungspotenzial gibt
Auch wenn es nach jedem zweiten Speaker eine Verschnaufpause gab, waren die Pausen etwas zu kurz, um sich entspannt mit anderen Gästen austauschen zu können.
Events leben nicht nur vom Inhalt, sondern auch das Netzwerken spielt eine große Rolle, wenn die Veranstaltung positiv im Gedächtnis bleiben soll.
In einigen Jahren erinnert man sich weniger an die Inhalte, sondern an die Menschen, mit denen man vielleicht noch bis heute in Kontakt steht.
Wir verstehen natürlich, dass das Event vor allem eine Bühne für die Speaker sein soll. Doch 15 Minuten länger pro Pause und vielleicht ein Speaker weniger wären – zumindest aus unserer Sicht – etwas entspannter.
Ein inspirierendes Event zum fairen Preis
Insgesamt war der Tag sehr inspirierend.
Es hat Spaß gemacht, die Performance der erfahrenen Redner live auf der Bühne zu sehen.
- Wie gehen sie mit kritischen Publikumsfragen um?
- Wie, wenn die Technik hakt?
- Wie können sie ihre Zuhörer begeistern?
- Wie setzen sie ihre individuelle Persönlichkeit ein?
Wer Interesse hat, findet hier weitere Events von Speakers Excellence (in unterschiedlichen Städten). Mittlerweile gibt es mehr als 10 Veranstaltungen pro Jahr in Deutschland.
Falls Du den Austausch mit interessanten Unternehmern suchst, kannst Du Dich gerne auch für unser Genie-Netzwerk in Düsseldorf bewerben.
Ben Menges says
Das Sprechen ist schon ein spannendes Thema.
Zwar spreche ich noch nicht vor Tausenden im Saal, aber immerhin im kleinen Workshopkreis und in die Kamera. Auch da haben viele Menschen Probleme.
Zu meinen Problemen zählt vor allem die Vereinfachung. Als Experte auf manchen Gebieten schöpfe ich aus einem großen Wissensfundus und kann aufgrund meiner Erfahrung und meines Wissens Themen von verschiedenen Standpunkten beleuchten. Dabei ist es im Rahmen der didaktischen Reduktion aber oft sinnvoller weniger und dafür klarer zu sagen. Der Anfänger kann nämlich nur schwer folgen.
Eine Stärke jedoch ist die Lockerheit. Da ich wenig Angst davor habe Fehler zu machen wirken meine Vorträge bisweilen recht locker und entspannt. Das ist auch Teil meiner Persönlichkeit. Darum möchte ich dies auch nicht ändern, da sonst die Diskrepanz sicherlich auf den Zuhörer überspringen würde.
Dennoch sind einige Punkte – unter anderem die oben genannten – von den absoluten Top Speakern gleich. Die Emotionen und Geschichten spielen eine Rolle. Es geht also vor allem darum mit Menschen zu reden und nicht hauptsächlich Inhalte zu vermitteln. Denn letzteres setzt ersteres voraus. Gute Zusammenstellung also!
Gruß,
Ben Menges
Artur says
Hallo Ben,
In der Tat: Sprechen ist eine Kunst. Gratulation auch zu Deinen Speaking-Gigs.
Offenbar hast Du schon eine ganz wichtige Eigenschaft – und das ist die Lockerheit. Den natürlichen Spaß am Sprechen kann man so schnell nicht erlernen.
Zur Komplexität: Wenn Du viel weglassen musst, damit Deine Zuhörer Dich verstehen, ist das Thema vielleicht zu groß (siehe Punkt „Kernbotschaft“)?
Viele Grüße und Erfolg!
Artur
Ben Menges says
Hallo Artur.
…Mir fällt es wie Schuppen von den Augen. Danke! Bin geistig selbst einen Schritt zurückgegangen und sehe über mir eine viel zu große Wolke des Wissens.
Die muss ich zunächst zerschneiden und dann in kleinen Stückchen servieren. Außerdem die Tools vermitteln, wie sie der Zuhörer dann selbst wieder zusammenbauen kann. Am Ende sollte sich dann seine Wolke mit meiner Decken. Und wenn nicht wird nachmodelliert. Danke. 😀
Gruß,
Ben
Denise Auerswald says
Mir gefallen die Wissensforen auch sehr.
Es ist so abwechslungsreich und man sieht an einem Tag 8 Top Referenten.
Meine persönliche Challenge ist es, alle Top 100 Speaker mal gesehen zu haben. 😉
Eure zusammengefassten Tipps für gute Präsentationen finde ich hilfreich. Vor Menschen sprechen zu können halte ich eh für eine sehr wichtige Eigenschaft im Leben.
Beste Grüße
Denise
Claudius says
Den 2. Punkt – erzähle eine Geschichte – finde Ich persönlich auch besonders wichtig und effektiv. Die spannendsten Vorträge sind nämlich immer die, die als Geschichte erzählt werden.
Jan says
Hallo zusammen,
Meiner Erfahrung nach besteht die größte Schwierigkeit bei guten Reden darin, dass man als Redner auf seinem Gebiet zwar Experte ist, aber ein schlechtes Gespür dafür hat, auf welchem Wissensstand die Zuschauern sind. Als Experte weiß man recht viel, aber es ist schwer zwischen Fachwissen und Allgemeinwissen zu unterscheiden.
Ich saß schon in wissenschaftlichen Fachvorträgen, in denen ich bereits beim ersten Satz ausgestiegen bin weil Wissen vorausgesetzt wurde, welches ich einfach nicht hatte. Sowas frustriert natürlich.
Ein großes Problem (ich spreche vor allem von wissenschaftlichen Fachvorträgen, aber es dürfte auch in anderen Bereichen so sein) besteht darin, dass Speaker selten ehrliches Feedback erhalten und dieses auch nicht einfordern. Es kann passieren, dass da jemand vor 100 Leute redet, von denen 95 nur Bahnhof verstehen, aber der Redner erfährt nichts davon.
Wenn man ein guter Speaker werden möchte, sollte man meiner Meinung nach unbedingt aktiv ehrliches Feedback einfordern.
Viele Grüße,
Jan
Ildiko says
Uj Denise, die Challenge, die gefällt mir. Das ist mal echt super, alle 100 Top Speaker gesehen zu haben. Das finde ich besonders gut, da ja jeder Speaker eben seine eigene Stärke und Art hat, so dass man von jedem sich etwas abgucken kann und die Impulse in seinem eigenen Leben umsetzen kann. Denn ich denke, das ist ja das Wichtigste, dass man eben die Sachen, die man erlernt, auch umsetzt und in seinem Leben gut nutzen kann.
Was mir besonders an dem Artikel gefällt, ist die Rede in eine Story zu binden, mir geht es auch so, dass ich mit dem Erlernten viel besser umgehen kann, wenn ich damit eine Geschichte verbinden kann, wie es wem wann ergangen ist und was diese Person dann gemacht hat. Dann hat man auch gleich eine Referenz.