Was ist Dein unfairer Vorteil?

Du hast eine Expertise, Leidenschaft für Dein Business, einen eigenen Blog und vielleicht sogar schon ein paar Referenzen. Aber das haben viele. Wieso sollte ein Kunde also gerade Dir glauben? Was hast Du, was andere nicht haben? Wieso solltest gerade Du mit Deiner neuen Idee erfolgreich sein?

Solche Fragen hast Du Dir sicher auch schon gestellt, an einem dieser „Ich habe keine Ahnung, ob ich das wirklich schaffe“-Tage. Und da Du keine gute Antworten auf diese schwierigen Fragen hattest, folgte der Rückschlag. Entweder warst Du demotiviert und hast den Tag mit Ablenkungen verbracht oder noch schlimmer: Du hast Deine interessante Idee direkt wieder verworfen.

Wenn Du Deinen unfairen Vorteil in jeder Situation findest und diesen nutzt, wirst Du seltener Rückschläge erleben und mehr Mut zum Weitermachen haben. Denn Du weißt: Du hast eine Geheimwaffe!

Wie kann ein unfairer Vorteil noch helfen?

Kontakte knüpfen und Beziehungen aufbauen. Finanzierungen erhalten. Vertrauen gewinnen. Verkaufen. Verhandeln.

Stell Dir vor, Du wärst ein Rennpferd und das ganze Publikum will nur auf Dich wetten… Genau in dieser Situation bist Du, wenn Du einen unfairen Vorteil findest und richtig nutzt.

Wie Du Deinen unfairen Vorteil findest

Absolut jeder hat einen unfairen Vorteil. Doch die wenigsten wissen, wie man diesen unfairen Vorteil in seinem Leben findet und vor allem, wie man diesen dann auch noch sinnvoll vermarktet.

Ein unfairer Vorteil ist ein besonderes Ergebnis, das Dich klar von anderen Menschen abhebt.

Wenn Du noch jung bist, kannst Du auf den ersten Blick vielleicht noch nicht so viele Ergebnisse vorweisen. Wenn Du schon älter und erfahren bist, scheinen Dir Deine Ergebnisse vielleicht selbstverständlich zu sein.

Beide Ansichten sind falsch. Ein unfairer Vorteil entsteht dann, wenn Du in irgendeinem Aspekt mehr „Punkte“ vorzuweisen hast, als z. B. Deine Konkurrenten.

Welche unfairen Vorteile hast Du?

1. Zertifikate (Leicht unfair)

Zertifikate sind ein schwacher unfairer Vorteil, aber trotzdem besser als nichts. Warum sie nicht besonders stark sind? Meistens kann jeder ein Zertifikat bestehen, wenn er einfach nur Geld bezahlt. Und viele Menschen wissen das auch, weshalb sie Zertifikate nicht sonderlich ernst nehmen. Falls Du aber schon bestimmte Zertifikate hast oder sie leicht machen kannst, weil Du ein bestimmtes Grundwissen besitzt, solltest Du diese Zertifikate auch kommunizieren. „Zertifizierter Systemcoach“ ist schließlich besser, als jemand ohne jegliche Ausbildung.

Denke aber nicht nur an die direkten Zertifikate für die konkrete Tätigkeit, die Du ausüben möchtest. Denke auch etwas um die Ecke.

Viele Coaches haben zum Beispiel schon genau diese systemische Ausbildung gemacht. Somit wird das Zertifikat in dem Bereich auch kein unfairer Vorteil mehr, sondern einfach nur Standard. Wie kannst Du also vielleicht andere Erfahrungen, Fähigkeiten oder Erlebnisse einbringen, die Dich bei Deiner Arbeit unterstützen und mit denen Du Dich gleichzeitig abhebst?

Wir kennen zum Beispiel einen Coach, der all seine Trainings mit Lehren aus dem Kampfsport vermischt, da er mal im deutschen Nationalteam gekämpft hat. Das soll mal ein anderer Coach nachmachen!

2. Bildung (Leicht unfair)

Der unfaire Vorteil durch Bildung ist in der Regel auch eher schwach. Denn viele Menschen aus demselben Expertengebiet haben einen ähnlichen Background. Viele Designer haben Design studiert. Viele Gründer BWL. Viele Ingenieure Maschinenbau. Viele ITler Informatik. Und viele davon haben einen „ganz guten“ Bachelor-/ Master-Abschluss. Wie also herausstechen?

Indem Du Bildung nicht als Aufgabe der Universität oder einer anderen Organisation siehst, sondern Dich zusätzlich engagierst. Zum Beispiel, in dem Du eigenverantwortlich etwas planst, gründest oder organisiert und diese Sache dann diszipliniert führst. Darunter fallen zum Beispiel: Meetups, Lerngruppen, Stammtische oder Konferenzen.

Wenn Du es schaffst, so etwas aufzubauen, wird aus dem relativ schwachen unfairen Vorteil ein sehr starker. Denn immer wenn echte Arbeit gefragt ist, hast Du die Möglichkeit, Dir einen kräftigen unfairen Vorteil zu verschaffen.

3. Hobbys (Mittelmäßig unfair)

Vielleicht wirst Du Dich wundern, warum das Thema Hobbys nicht im Bereich „schwacher unfairer Vorteil“ steht. Das liegt daran, dass viele Menschen ihre Hobbys über einen sehr langen Zeitraum ausüben. Immer wenn das der Fall ist, gibt es hervorragendes Potenzial, um diese investierte Zeit in einen unfairen Vorteil für sich zu verwandeln.

Denn wo andere sich durch diverse Dinge haben ablenken lassen, bist Du kontinuierlich bei Deinem Hobby geblieben und hast Dich diszipliniert reingehängt. Auch wenn das Hobby auf den ersten Blick noch so langweilig scheint, werden andere Menschen davon vielleicht fasziniert sein.

Das Gute: Die Erfahrungen und Lektionen aus Deinen Hobbys kannst Du sogar perfekt mit Deinen Zielen kombinieren.

Vielleicht machst Du schon 10 Jahre Kampfsport, hast den schwarzen Gürtel und viel Erfahrung als Trainer? Ziemlich gute Voraussetzungen für eine Führungsposition! Vielleicht bist Du schon mehrere Marathons gelaufen und weißt genau, wie man sich trotz extremer Belastungen psychisch kontrolliert und weitermacht? Möglicherweise spielst Du auch „nur“ gerne Schach, bist dadurch aber extrem stark in der Strategie geworden. Was es auch ist: Dein Hobby prägt Deine Persönlichkeit enorm – jetzt liegt es an Dir, diese Vorteile auch klar zu nennen.

4. Publikationen (Ziemlich unfair)

Wir haben unsere ersten Bücher mit 20-21 Jahren geschrieben. Seitdem werden wir immer darauf angesprochen, sobald jemand davon erfährt. Das Buch ist ein Türöffner für Kunden, Kontakte, Möglichkeiten und Erfahrungen. Es ist verdammt viel Arbeit gewesen – aber Arbeit, die sich sehr gelohnt hat.

Nur wenige Menschen setzen sich wirklich diszipliniert hin und schreiben ein Buch mit sinnvollen Inhalten, die andere motivieren und inspirieren. Nur wenige nehmen sich die Zeit, sich mit Design, Lektorat, Vertrieb und Marketing auseinander zu setzen. Wenn Du es doch tust, wirst Du auf jeden Fall davon profitieren.

Falls Du sehr ungerne schreibst, kannst Du es mal mit einem Gastartikel probieren. Der ist deutlich kürzer und es gibt viele Webseiten, die gerne Gastartikel von anderen Experten annehmen, wenn sie sinnvolle Inhalte bieten.

Publikationen, Bücher und Gastartikel: All das sind unfaire Vorteile, die Deine Persönlichkeit zeigen und andere Menschen auf Dich aufmerksam machen. Denn die behandelten Themen zeigen, wer Du bist und was Du denkst. Also hinsetzen, Konzept überlegen und losschreiben (oder podcasten)!

5. Beziehungen und Kontakte (Sehr unfair)

Bei den Punkten Beziehungen und Kontakte wird es langsam spannend, weil sie zu den sehr starken unfairen Vorteilen gehören. Kontakte und Beziehungen muss man pflegen. Man braucht soziale Kompetenz, muss sich „um seine Leute kümmern“ und oft auch einfach nur geben, ohne etwas zu verlangen. Nur dann können sich vertrauensvolle Beziehungen formen, die Dir einen großen unfairen Vorteil verschaffen. Gute Kontakte sind bekanntlich das A und O.

Gute Kontakte bieten Dir Vertriebs-Netzwerke, Hersteller, Beratung, Know-How und wieder neue Kontakte. Also überlege Dir, wen Du schon kennst und wen Du noch kennenlernen musst, um Dir einen unfairen Vorteil in Deiner Branche zu verschaffen.

6. Erlebnisse / Ergebnisse (Absolut unfair)

Der letzte Punkt in unserer Liste ist total unfair: Nämlich der Punkt Ergebnisse. Ergebnisse sind das, was am Ende dabei herauskommt, wenn man alle vorherigen Punkte zusammen mischt. Ergebnisse kann man nur sehr schwer nachmachen und egal, ob Du gute oder schlechte Ergebnisse erzielst: Es sind echte Erfahrungen, die Du durchlebt hast.

Nehmen wir beispielsweise Jordan Belfort, den „Wolf of Wall Street“. Er war ein sehr erfolgreicher Verkäufer und landete dann im Gefängnis. Aus und vorbei. Die meisten Menschen würden glauben, dass ihre Karriere nach so einem Erlebnis zu Ende wäre. Er nicht. Er nutzt diese Erfahrung und dieses Erlebnis, um seine innere Transformation und seine Verkaufsseminare zu vermarkten.

Unglaublich. Das nennen wir unfairen Vorteil nutzen.

Du hast sicherlich eine ähnliche Geschichte, die Du anderen erzählen kannst, um Deine echten Erfahrungen zu teilen. Warum tust Du das also noch nicht?

Wie Du siehst, gibt es viele Möglichkeiten, um Deinen unfairen Vorteil zu finden. In der Regel ist Dein unfairer Vorteil direkt vor Deiner Nase. Allerdings ist er für Dich so selbstverständlich, dass Du ihn erst wahrnehmen kannst, wenn Du Dich bewusst auf die Suche machst.

Wir wünschen Dir viel Erfolg dabei.
Artur und Michael von 30Tausend

PS: Was sind Deine unfairen Vorteile?